Andere Höhlen und Gänge am Gertrudenberg

1922 entdeckte man beim Gleisbau für eine Werksbahn auf dem Gelände des damaligen Osnabrücker Kupfer- und Drahtwerkes (heute: KM Europa Metal AG) etwa 200 m südlich der Westseite der ehemaligen Hebammenlehranstalt (Knollstraße 16) eine Höhle, die zwölf Meter lang, fünf Meter breit und fünf Meter hoch war.

 

Der Osnabrücker Rektor Gustav Friedrichs erwähnte in dem Artikel "Das Geheimnis des Gertrudenberges" (Osnabrücker Tageblatt, 20.06.1926) eine weitere Höhle unter der Veilchenstraße. Der Zugang befand sich von einem Garten aus, der seinerzeit vom Osnabrücker Magistrat zugemauert wurde.

 

Zwei weitere Höhlen wurden 1968 bei Baggerarbeiten zum Bau des Alten- und Pflegeheims "Haus am Bürgerpark" gefunden – diese könnten mit den zwei sog. Schneckengängen im Zusammenhang gestanden haben, die beim Bau des Altersheims 1968 bis 1970 gleichfalls zerstört wurden. Bei den Schneckengängen handelte es sich um ca. zehn Meter tiefe trichterartige Vertiefungen mit einem Durchmesser von annähernd 18 Metern Durchmesser; in jeden Trichter führte spiralig ein schmaler Fußweg hinab. Die beiden Trichter waren durch einen Geländeeinschnitt verbunden, über dem sich in etwa sechs Meter Höhe ein Holzbrücke spannte. Nach Auffassung des Historikers Dr. Gerd-Ulrich Piesch könnten diese beiden Schneckengänge auf eingestürzte Höhlen zurückgehen.

 

Ein neuer, bisher unbekannter unterirdischer Höhlengang wurde im Juli 2000 südöstlich vom Altenheim beim Bau eines Heimes für Seniorengerechtes Wohnen (Veilchenstraße 24) am Ostrand der Baugrube angeschnitten. Auch weitere Hohlräume wurden bei den Ausschachtungsarbeiten freigelegt. Hierbei könnte es sich um einen mehrfach vermuteten Verbindungsgang zwischen der Gertrudenberger Höhle und den Meesenburghöhlen handeln.

 

Alle letztgenannten Höhlen könnten miteinander verbunden gewesen sein – sicher verbunden waren die beiden Höhlen unter dem Altersheim und das Gertrudenberger Loch: als 1968 zur Fundamentsicherung Sandzementschlämme in die Altersheimhöhlen eingspritzt wurde, sickerte dieser Baustoff bis in den nördlichen Teil der Gertrudenberger Höhle.